„Der Start ist dieses Jahr nicht mehr am Marktplatz! Wir starten dieses Mal direkt unten vor der Burg!“ Es scheint auf Burg Eisenhardt in Bad Belzig heute nur ein zentrales Thema zu geben – den geänderten Startplatz. Uns wenigen ErstteilnehmerInnen ist das herzlich egal. Irgendwo wird es schon losgehen. Da sich nach über 40 Jahren Burgenlauf aber aber fast jeder hier kennt, bewegt das natürlich die Gemüter.
Aber wie kann es eigentlich sein, dass dieser Lauf 2019 schon zum 42. Mal veranstaltet wird, im nur gut 1h entfernten Berlin aber doch relativ unbekannt ist? Man läuft durch viel Natur im wirklich schönen Hohen Fläming, die Orga ist einfach aber effektiv. Die Strecken umfassen 25km, 8km, 3,3km und für die Kids 1,3 Kilometer. Start und Ziel ist die Burg Eisenhardt in Bad Belzig, die zweite von drei Verpflegungsstellen ist im Hof der Wiesenburg – auch das gibt es nicht alle Tage.
Gleich nach dem angenehm unprätentiösen Start ohne sonst gewohntem Aufblasbogen – und ja, an einem anderen Ort – laufe ich gleich vorne mit und halte die ersten 12 Kilometer den 8. Platz. Damit hätte ich nun nicht gerechnet und werde in der Folge doch auch noch von ein paar Läufern überholt. Interessanterweise sind ganz vorne diverse BerlinerInnen mit am Start, obwohl sich die Berliner Lauf-Community hier rar macht. Zu Unrecht, wie die weiteren gut 13 Kilometer beweisen.
Die Strecke ist nicht technisch, aber abwechslungsreich. Das Wetter spendiert einen schönen Spätsommertag, an dem sich der Brandenburger Boden von seiner besten sandigen Seite zeigt, so dass kombiniert mit den langgezogenen minimalen Anstiegen doch einiges an Körnern verbraucht wird. Es bleibt aber auch genug Zeit zum in die Landschaft schauen, da ich die meiste Zeit ziemlich alleine laufe und auch alleine den kurzen, finalen Burgberg hinauf mache. Platz 2 der Altersklasse, Platz 13 insgesamt, 11. Mann im Ziel. Wow.
Kaputt aber beste Laune. Sonne, Nachverpflegung im Burghof und Siegerehrung. Die zieht sich leider ziemlich, da es alle 5 Jahre eine neue Altersklasse gibt. Dafür gibt es für jede SiegerIn eine Wurst oder ein Öl oder ein Glas Honig. Süß und für die Berliner Gäste unfreiwillig komisch. Aber eben auch herzlich.
Neu in diesem Jahr: hochwertige Medaillen, die allerdings für 6 EUR gekauft werden müssen. Man wollte Qualität liefern und nicht den Preis erhöhen. Sehr ehrbar, aber Marketing-technisch kaum nachvollziehbar. Wenn gefühlt jeder 3. dank der vielen Altersklassen ohnehin schon eine Ehrung bekommt, hätte man den Preis auch um 2 EUR erhöhen können und allen 1.- bis 3.-Platzierten eine mitgeben können. So wäre mehr Planungssicherheit gewonnen und keine first-come-first-served-Situation entstanden. Aber die Meinung wird natürlich nicht jeder teilen. Und wenn das alles ist was es zu meckern gibt, ist doch alles in bester Ordnung.
Die aktuellen Bilder lassen übrigens noch etwas auf sich warten. Macht nichts, passt zum urig netten Gesamtbild. Genau wie die Tatsache, dass es keinen Social Media Overkill gibt, sondern einfach nur eine gute Versanstaltung. Mehr brauchen wir ja auch nicht. Mehr wollen wir ja eigentlich auch gar nicht.
Burgenlauf, ich komme zu Ausgabe 43 bestimmt wieder. Und dann sind hoffentlich noch ein paar mehr StarterInnen aus Berlin im Gepäck. Geländelauf ohne Berge können wir ja ganz gut.
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