Es ist kein Training, wenn es nicht weh tut. Habe ich mal irgendwo gehört. Und ist so schön markig, dass es jedem Hobby-Bruce-Willis das Unterhemd feucht macht. Ist aber auch quatsch.
Wobei…
Es ist auch etwas dran. Unterschiedliche Trainingsreize machen gute Training aus. Das wissen wir alle. Und es müssen immer wieder Spitzen rein, die außerhalb des angenehm laufenden Normalmaß liegen. Schneller oder länger oder beides oder, oder, oder. Eine gute Möglichkeit vor allem für anstehende Langdistanzrennen: der gute alte Doppeldecker. Klassischerweise ein Marathon und am nächsten Tag noch einer. Kann man aber auch abwandeln.
Mitte Februar stand ein kleiner, wunderbar familiär organisierter Marathon in einer der vielen Berliner Parks an. Regen war angesagt, kam aber erst auf den letzten Kilometern. So blieben kühle aber trockene 40 Kilometer, die mit den beiden Regenkilometern auch auf rund 800 Höhenmeter gingen. Eine Seltenheit in Berlin. Tags drauf Wettkampf 2: Frostwiesenlauf. 30 Kilometer, davon 15 im Regen. Hartes Training für die körperliche Ausdauer, aber auch für die mentale Disziplin. Regen und Kälte sind schlechte Begleiter am Tag nach einem Wettkampfmarathon. Aber wo sonst soll die Wettkampfhärte herkommen?
3 Wochen später: Lauf-WE in der Lüneburger Heide. 2,5 Tage, 4 Läufe zwischen 10 und 30 Kilometern, 81 Kilometer insgesamt. Der letzte 30er-Lauf komplett im – Überraschung – Regen. Nicht jeder Kilometer davon hat Spaß gemacht. Als Vorbereitung auf zum Beispiel den langen Rennsteiglauf im Mai oder den Zugspitzultra im Juni aber ganz hervorragende Vorbereitungen. Denn spätestens in den Alpen kann das Wetter noch schneller umschlagen, als gestern bei der Rennradausfahrt mit Wolkenbruch, Hagel und Sonnenschein. Aber das ist eine andere Geschichte.
Also: Inneren Schweinehund knebeln, raus, trotzdem trainieren, und lernen, auch das zu genießen.