Schlagwort: German Trailrunning Cup

3. Oberlausitztrail: Alles noch ein bisschen besser

Hattrick: Der 3. Oberlausitztrail ist auch unser 3. Oberlausitztrail – 2/3 der Crew von 2019 war auch 2020 am Start und ist es heute wieder. Gleiche Turnhalle in Gaußig, gleicher Parkplatz in dem wir noch ne Weile im Auto sitzen, gleicher Track über die örtlichen Gipfel wie Fuchsberg (404m), Valtenberg (587m), Mönchswalder Berg (447m) und 2x den Großen Picho (499m). Und doch: 2021 ist einiges anders.

Oberlausitztrail bei gutem Wetter - sehr angenehm (c)  Oberlausitztrail
Oberlausitztrail bei gutem Wetter – sehr angenehm (c) Oberlausitztrail

Heldentrail 2021: Matsch, Regen, Nebel und tolle Trails

„Das war schon der legendär berüchtigte Skihang hoch auf den Beerberg?“ Wo mir sonst die Socken qualmen und Oberschenkel brennen, marschiere ich erstaunlich locker durch den Nebel. Man sieht kaum die andere Seite der Schneise – schwer hängen Feuchtigkeit und Nebel im Morgengrauen. Oben macht entsprechend niemand das obligatorische Panoramabild von Suhl – man sieht ja nichts und so geht es einfach weiter.

Start des Riesentrail - hell ist es jetzt, aber es bleibt neblig (c) Südthüringen Trail via Facebook
Start des Riesentrail – hell ist es jetzt, aber es bleibt neblig (c) Südthüringen Trail via Facebook

Es ist mein 3. Start beim Heldentrail des Südthüringen Trail. Ein paar wenige Startende haben das Kerbholz komplett voll und starten beim 5. Geburtstag auch zum 5. Mal. Ziemlich cool. Die Vorfreude ist auch mit jedem Tag gestiegen, auch wenn der Wettbericht konstant darauf beharrt, dass am Renn-Samstag Regen und vielleicht sogar Gewitter anstehen.

Was soll schon schiefgehen bei meinem liebsten heimischen Ultratrail außerhalb der hohen Berge, der dieses Mal sogar Austragungsort der DUV-Meisterschaft im Ultratrail ist? Die Antwort werde ich schon früh genug bekommen…

Heldentrail vom Südthüringentrail: das Brett außerhalb der Alpen

47 Kilometer und fast 2.000 Höhenmeter stecken uns nach rund 5:30 Stunden laufen und nur 4 Stunden Schlaf in den Knochen. Die Gipfel um Suhl sind nicht alpin, haben es aber in sich. Umso schöner, als wir die beiden gigantischen Brücken unterquert haben und die Wettkampfmoderatorin hören. Gleich ist der Riesentrail vom Südthüringentrail geschafft. „Noch 2 Minuten, dann startet der Wichteltrail,“ schallt es durch den Wald. Es ist der Kleine in der Runde: gut 17KM und 559HM. Zwei Haken hat die Sache: Wir laufen den Heldentrail. Wir hängen jetzt also noch eben diesen Wichteltrail dran – und starten die Runde zeitgleich mit dem hinteren Drittel des Starterfeldes.

Die Idylle trügt - der Heldentrail hat es heftig in sich (c) Südthüringentrail
Die Idylle trügt – der Heldentrail hat es heftig in sich (c) Südthüringentrail

15 Minuten vorher meinte Laufkollege Flo noch: „Genießen wir die Stille – damit ist es bald vorbei. Dann wimmelt es im Wald vor Wichteln.“ Ein lustiger und sehr wahrer Satz. Mit fast 250 StarterInnen ist die Strecke mittlerweile zum kleinen Volkslauf geworden. Da müssen unsere Muskeln nochmal ordentlich ranklotzen, denn unser Tempo liegt dann doch nicht am Ende eines Volkslaufes, sondern eher in dessen Mittelfeld.

2. Oberlausitztrail: Sintflut, Matsch und Hornissen

Was für ein Sauwetter! Gestern noch 36 Grad, heute Sintflut. Aber ok, kann man mal nen Tag auf der Couch verbringen. Eeeehm, not, denn es steht der erste echte Trailrun Wettkampf seit gefühlten Ewigkeiten an. Nichts virtuelles, sondern derbe dreckig und physisch. Nichts privates, sondern ein Start mit 112 LäuferInnen auf der großen Strecke des Oberlausitztrails.

Oberlausitztrail 2020 - nass, rutschig und trotzdem super (c) M. Kosubeck / Babelsberger Trail Racing Team
Oberlausitztrail 2020 – nass, rutschig und trotzdem super (c) M. Kosubeck / Babelsberger Trail Racing Team

„Mein letzter Wettkampf? Das ist lange her. Ich glaube, das war wirklich der Oberlausitztrail letztes Jahr im Herbst. Seit dem wurde ja alles abgesagt,“ erklärt unser Mitstarter Felix während wir auf dem Parkplatz auf den Start um 9h warten. Erste auffällige Neuerung: im Starterbeutel gibt es jetzt Tampons. Auch für die Männer (prima gegendert), dafür aber keine Zahnpasta. Die haben nur die beiden Frauen. Lustiger Zufall, der aber zur aus 2019 gewohnten unaufgeregten Orga passt.

Hunsbuckel Trail: ein Juwel der Mittelgebirgsläufe

Warme Sonne, trockene Wiese, Arme und Beine weit von mir gestreckt – ich bin total durch. Der Hunsbuckel Trail 2019 fordert derbe. Hätte ich so nicht erwartet. Neben mir liegt ein Läufer, der noch genügend Energie hatte, eine dünne Jacke überzuziehen. „Ich könnte auch einfach nach Hause fahren und mich ins Bett legen. Aber zu Hause warten zwei Kinder auf mich und werden mir keine Ruhe lassen. Da bleibe ich lieber noch was hier.“ Sagt‘s und macht sich wieder lang.

So einfach die Szene ist, so typisch ist sie für den HuBuT: Anstrengend, aber auch so wahnsinnig sympathisch. Einer der schönsten Landschaftsläufe in Deutschland. So viel schon vorweg.

Wir hatte dieses Jahr viel Glück. Im Gegensatz zur Hitzeschlacht 2018 war ein verregnetes Wochenende mit Starkregen am Lauftag angesagt. Es ist entsprechend matschig, als es um 7h für rund 200 LangdistanzläuferInnnen losgeht. 66 km, 1.600 Höhenmeter. Es ist dampfig, aber kein Regen. Und es bleibt dampfig. Als läuft man durch eine alte Waschküche, denn im traumhaften Hunsrücker Wald geht natürlich kein Lüftchen – egal wie lauthals die Windräder auf den Hügeln drehen. Singletrails, Wurzeltrails, es flowt, es windet sich, es geht immer leicht auf und ab, über kleine Brücken und Flüsse. Asphalt gibt es nur an den wenigen Straßenquerungen, dafür immer wieder leicht technisches Waldterrain. Die erste Getränkestelle wird von allen Läufern im vorderen Drittel ignoriert, sie kommt ja auch schon nach rund 5 km.

Burgruine am 1. VP (c) Hunsbuckel Trail via Facebook
Burgruine am 1. VP (c) Hunsbuckel Trail via Facebook

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén